Historie

Der damalige katholische Burschenverein gründete 1923 im Gasthof Rößle den „FC Blonhofen-Aufkirch“. Das erste Spiel fand ein Jahr später, am Tage des Jacobi-Marktes (letzter Sonntag im Juli) gegen die II. Mannschaft aus Dösingen statt. Der Verein löste sich jedoch schnell auf und so kam es nach dem 2. Weltkrieg, am 07.12.1947 zur Wiedergründung. Der „Fussball – Club Blonhofen“ war geboren.

Fußball und Breitensport für Blonhofen, Kaltental und Umgebung

Als nach dem ersten Weltkrieg deutsche Soldaten aus englischer Gefangenschaft in die Heimat zurückkehrten, brachten sie auch ein neues Spiel mit: Fußball. Recht bald fanden sich in Blonhofen und Aufkirch Interessenten dafür. Es dauerte gerade bis ins Jahr 1923 als sich im Gasthaus Zitt in Blonhofen eine Reihe junger Männer des damaligen Katholischen Burschenvereines zusammenfanden um eine Fussballabteilung ins Leben zu rufen. Man hielt nach einer geeigneten Wiese Ausschau um sich baldmöglichst nach den gültigen Regeln gegen gleichgesinnte Jugendliche aus den Nachbargemeinden, im Wettspiel messen zu können. Am Tag des Jakobi-Marktes im Jahre 1924 war es dann soweit. Die Musikkapelle voraus, zog man zum Dorfrand, um gegen die 2. Mannschaft aus Dösingen das erste Spiel in der Vereinsgeschichte zu bestreiten.

Einsle Remig hieß der erste Organisator der Fußballer. als Sportbekleidung dienten unter anderem gefärbte Unterhemden und Werktagsschuhe. Die Sporthosen waren von Näherinnen selbstgefertigt. So vergingen einige Jahre mit regem Aufkommen an Freundschaftsspielen. Im Jahre 1930 trat der FC Blonhofen/Aufkirch dem Deutschen Fußball-Verband bei und schloss sich dem Spielbetrieb in der Kreisklasse II an. Die Mitbewerber kamen aus Leeder, Oberbeuren, Obergermaringen, Jengen, Marktoberdorf, Kaufbeuren und Buchloe. Die Trikots der FCB-Mannschaft waren weiß-blau. Schon damals hatte die Gemeinde einen geeigneten Platz zur Verfügung gestellt, um das regelmäßige Ausweichen von einer gemähten Wiese zur anderen zu beenden. Fast jeden Abend wurde auf dem Platz geübt, so dass bereits in der Saison 1933/34 der erste Meistertitel in der genannten Kreisklasse errungen und zwei Jahre später wiederholt werden konnte. Die Erfolge währten allerdings nicht allzu lange, denn das Jahr 1936 brachte bereits ernste personelle Engpässe. Der Vorsitzende selbst und einige Spieler kamen zur Wehrmacht andere wurden aufgrund der Wehrpflicht einberufen oder hatten sich beruflich verändert. Der Spielbetrieb musste noch im selben Jahr eingestellt werden.

Obwohl der II. Weltkrieg erhebliche Lücken in die Reihen der aktiven Spieler gerissen hatte, war der noch junge Verein bereits im Jahre 1947 wieder in der Lage, einige Freundschaftsspiele auszutragen. Zur Wiedergründungsversammlung fanden sich am 7. Dezember 1947 insgesamt 35 Mitglieder des Sportvereins “ Fussball-Club Blonhofen “ im Gasthaus Zitt ein. Xaver Mayr hieß die treibende Kraft in dieser Aufbruchzeit und Martin Greisl wurde zum 1. Vorsitzenden des Vereins gewählt. Im März 1948 erteilte der Bayerische Landessportverband die Lizenz worauf im August des selben Jahres der Spielbetrieb mit zwei Mannschaften in der C-Klasse wieder aufgenommen werden konnte. Nachdem der Fortbestand eines Vereines nur durch eigenen Nachwuchs gesichert ist, wurde bereits 1950 eine Jugendmannschaft auf die Beine gestellt. Schon im Spieljahr 1950/51 schaffte die 1. Herrenmannschaft den Aufstieg in die B-Klasse. Dieser Erfolg war wesentlich mitgeprägt durch einen Namen: Franz Rehle stand dem Verein seit 1949 vor. Sein plötzlicher Tod jedoch im Januar 1954 war auch für den FC Blonhofen ein großer Verlust. Als neuer Initiator übernahm Karl Bornemann noch im selben Jahr die Vereinsführung. 

Erstmals in der Vereinsgeschichte kam es im Jahre 1956 zur Verpflichtung eines eigenen Trainers. Aber auch Kurt Knitsch vermochte den Abstieg in die C-Klasse nicht zu verhindern. Mehrmals änderten sich zudem in dieser Zeit die Vereinsvorstände. Hans Schempp von 1957 – 1959, Helmut Breckle von 1959 – 1960 und Josef Ruisinger von 1960 – 1964. Die sportliche Tendenz zeigte ab dem Jahre 1962 wieder nach oben, so dass der Wiederaufstieg in die B-Klasse Südschwaben im Jahre 1965 nur eine logische Konsequenz war. Das Jahr 1966 vermochte als ganz besondere Weichenstellung in die Vereinsgeschichte einzugehen.

Der 1964 wiedergewählte 1.Vorsitzende Karl Bornemann erreichte unter hohem, auch persönlichem Einsatz, die Ansiedelung des gemeindlichen Fußballfeldes an den heutigen Standort im Süden von Blonhofen. Zuvor waren über die Jahre mehrere Wechsel vom nördlichen Blonhofener Ortsrand zum nördlichen Ortsrand von Aufkirch, weiter zum Standort zwischen Blonhofen und Aufkirch sowie westlich von Helmishofen und wieder zurück zum Norden in Blonhofen notwendig gewesen. Eine feste Bleibe vor Augen ließen sportliche Erfolge nicht länger auf sich warten. In der neu eingeteilten B-Klasse Mitte gelang dem FC Blonhofen im Spieljahr 1969/70 ein echter Husarenritt. Nach einem furiosen Start gab man die Tabellenführung vom 4. Spieltag an nicht mehr ab. Die Meisterschaft, mit einem komfortablen Punktevorsprung, und der Aufstieg in die A-Klasse Süd stellten bis dahin den sportlichen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte dar. Die Mannschaft um Trainer Kurt Knitsch hatte ein derart gutes sportliches Niveau erreicht, dass auch höherklassigere Mannschaften aus dem Landkreis, in Freundschafts- und Pokalspielen, mehrfach besiegt werden konnten. Besonders stolz startete der Verein in die erste A-Klassensaison auch aufgrund der Tatsache, dass der überwiegend in Eigenleistung erstellte massive Neubau eines Sportheimes mit Umkleide- räumen, Duschraum und Toiletten im Jahre 1971 die nicht mehr zeitgemäße, zu klein gewordene Holzhütte nach mehrjähriger Planung und Erstellungsphase ablösen konnte. Verbesserte Rahmenbedingungen sprachen auch die Jugendlichen des Ortes zunehmend an, und so konnte innerhalb weniger Jahre eine C-Jugend sowie eine E-Jugend in den Spielbetrieb integriert werden.

Im Jahre 1973 gab Karl Bornemann den Vereinsvorsitz für zwei Jahre an Sebastian Sirch ab. 1975 wurde er von der Versammlung wieder gewählt. Das Jahr 1976 bescherte dem Verein nach 6-jähriger Zugehörigkeit den Abstieg aus der A-Klasse. Die personellen Veränderungen in der Mannschaft waren zu groß gewesen, die Nachwuchsspieler noch nicht ausreichend entwickelt. Doch schon das Jahr 1980 brachte der 1. Herrenmannschaft in überzeugender Weise die Meisterschaft und den sportlichen Wiederaufstieg in die A-Klasse, neuerdings Kreisliga, dessen Zugehörigkeit mit kurzen Unterbrechungen bis zum heutigen Tage Bestand hat. Zeitgleich erreichte die Reservemannschaft die Vizemeisterschaft, und dokumentiert damit das hohe Leistungspotential aufgrund einer jahrelangen intensiven Jugendarbeit. Zwar legte 1. Vorstand Karl Bornemann nach insgesamt siebzehn Jahren Vereinsführung im Jahre 1980 sein Amt nieder, doch es begann zeitgleich die Ära von Hans Reger, die bisher längst in der Vereinsgeschichte.

Um den frisch sanierten Sportplatz, nach Planierungsarbeiten und Einsaat zu schonen erwarb der Markt Kaltental ein dem Sportplatz angrenzendes Grundstück auf Pachtbasis um es dem Verein zu Trainingszwecken sowie als Ausweichplatz zur Verfügung zu stellen. Dem FCB, inzwischen auf acht Fußballmannschaften angewachsen, wurden nun die Räumlichkeiten im Sportheim zu klein. 1982 konnte mit der Planung und Umsetzung eines Erweiterungsbaues begonnen werden. Zwei Jahre später bereits, weihte man das wiederum in Eigenleistung erstellte Werk feierlich, wie auch sportlich mit verschiedenen Pokalturnieren ein.

Nachdem sich die sportlichen Betätigungsmöglichkeiten für weibliche Vereinsmitglieder seit dem Jahre 1979 lediglich auf die allwöchentlichen Gymnastikabende beschränkt hatten, nahm im Jahre 1982 erstmals die Damenfußballmannschaft am Spielbetrieb teil. Nach zweijähriger Testphase sah man sich zu diesem Schritt bestens gerüstet und vermochte im Laufe der Jahre dem sportlichen Werdegang der Herrenmanschaften durchaus nachzueifern. Bis in die Bezirksliga führte der Weg der FCB-Kickerinnen zwischenzeitlich, und gleich zweimal durfte die sog. „Allgäuer Meisterschaft“ gefeiert werden. Auf einer Ausschuss-Sitzung des FC Blonhofen am 14.2.1987 wurde eine neue Abteilung, Sparte Eishockey, im Rahmen des FCB gegründet. Bereits früher entwickelten Anhänger dieser Sportart in Blonhofen erhebliche Aktivitäten, so dass Abteilungsleiter Günter Süß dieses Bedürfnis erneut aufgriff. Da vereinseigene Anlagen nicht vorhanden sind beschränkt sich die Abteilung, vornehmlich natürlich in den Wintermonaten, auf die zeitweise Anmietung der Stadien in Buchloe und Bad Wörishofen um Trainingseinheiten und Pokal- runde abzuwickeln.

Eine weitere Abteilung zeichnet den Weg des einstmalig reinen Fußball-Clubs Blonhofen hin zum modernen Breitensportverein im Jahre 1988 ab. Auf einem gemeindeeigenen, jedoch brachliegenden Grundstück nahe dem Sportgelände entstanden unter finanzieller Mithilfe des Landessportverbandes, der Gemeinde sowie Spenden der beitretenden Mitglieder zwei Tennisplätze. Abteilungsleiter Gerhard Schempp konnte nach kurzer Bauphase, man hatte die Erstellungsarbeiten komplett einer Fachfirma übertragen, noch im selben Jahr die bespielbaren Tennisplätze den überraschend zahlreichen Abteilungsmitgliedern und somit seiner Bestimmung übergeben. Tennissport in Blonhofen hat auch heute noch reinen Hobbycharakter, da auf die Teilnahme am Verbandsspiel- betrieb bis heute verzichtet wurde, und lediglich alljährliche, freundschaftliche Pokalrunden zur Austragung kommen. 

Mit Fertigstellung des gemeindlichen Kindergartens 1994 fanden einige Sportarten wie Tischtennis und Damengymnastik, bis dahin in der alten Schule in Blonhofen untergebracht, ein neues Domizil. Zwar trat der Verein bei dieser Baumaßnahme seinen Zuschußanspruch aus einer früheren Antragstellung bezüglich einer Turnhalle an die Gemeinde ab, kann sich dafür aber über zahlreiche weitere Aktivitäten der sporttreibenden Jugend freuen. Übungsabende für Rhythmus- und Sportgymnastik, Tanz und Bewegung erweitern das Angebotsspektrum. Das Zusammentreffen zum Mutter- und Kindturnen ist natürlich auf die Vormittage gelegt und dokumentiert die inzwischen umfangreichen Sportmöglichkeiten im Rahmen des FC Blonhofen für nahezu die gesamte Bevölkerung innerhalb der Gemeinde.

Im Zuge des Jahrtausendwechsels war auch beim FC Blonhofen die Zeit für die Wachablösung in der Vereinsführung gekommen. Insgesamt 20 Jahre, von 1980 – 2000, und damit länger als ein Viertel der gesamten Vereinsgeschichte stand Hans Reger dem Verein als 1. Vorsitzender zur Verfügung und hatte maßgeblichen Anteil an der kontinuierlichen Weiter- und Aufwärtsentwicklung des traditionsreichen Dorfvereins im Ostallgäu. Er übergab seinen Aufgabenbereich an Willi Schmid auch mit der Hoffnung, dass neue Impulse die Grundlage jeglicher Vision darstellen.

Der neue Vorsitzende entwickelte im Verbund mit Fußball-Abteilungsleiter Günter Süß und Jugendkoordinator Franz Zimmermann ein umfangreiches Konzept zur intensiven Förderung der jungen Fußballer, um die ausgedünnte Personaldecke im Herrenbereich zu verbessern. Bereits im 6. Lebensjahr sollte die Ausbildung, jeweils begleitet von zwei Trainern/Betreuern je Altersgruppe beginnen. In den Folgejahren stieg die Zahl der jungen Fußballer auf weit über 100 Spieler an. Unter zahlreicher Mithilfe der Vereinsmitglieder wurde im Jahre 2003 eine neue Tribüne gebaut, die ca. 250 Zuschauern auf Steh- und Sitzplätzen einen wettergeschützten Platz sichert. Zwei Jahre später halfen auch die zahlreichen FCB-Anhänger nichts, nach einem wahrhaftigen Relegationsmarathon konnten die Fußballer den Abstieg in die Kreisklasse nicht mehr verhindern. Zwischenzeitlich ließen jedoch bereits die Juniorenteams des FCB aufhorchen. Zahlreiche Meisterschaften auf dem Feld sowie in der Halle wurden eingeheimst. Auch der Frauenfußball konnte beim FCB mit zwei Teams wieder aktiviert werden, sodass die Zahl der aktiven Mannschaften auf zwölf angestiegen war, und damit das verfügbare Sportheim aus allen Nähten platzte. Wieder bündelten fast 200 freiwillige Helfer ihre Kräfte, leisteten weit über 12 000 Stunden Arbeitsdienst und so konnte der Verein den An- und Umbau des Sportheimes, mit einem Kostenaufwand von ca. TE 400, im Jahre 2010 seiner Bestimmung übergeben. Zeitgleich übergab Willi Schmid den Vorsitz an Werner Schempp. Das herausragende Sportgelände des FCB befeuerte auch die Leistungen der Fußballer, die nun mit drei Herrenmannschaften am Punktspielbetrieb teilnahmen, so sehr, dass bereits im Jahre 2013 die überlegene Meisterschaft in der Kreisklasse und der Wiederaufstieg in die Kreisliga folgte. 

Die Meisterfeier wurde im Rahmen des 90jährigen Vereinsjubiläums gestaltet, das sich im Juni 2013 über insgesamt vier Tage im Festzelt am Bauhof erstreckte. Bei einem festlichen Akt, einem Jubiläumsspiel gegen den FC Memmingen, sowie Blasmusik, Tanzmusik und geselligem Beisammensein, konnten die Vereinsmitglieder sowie zahlreiche Gäste alte Erinnerungen austauschen. In dieser Phase umfasste der Sportbetrieb der Fußballer beim FCB insgesamt 14 Mannschaften, darunter erstmals zwei Juniorinnenteams, wobei die älteren Jahrgänge bei den Junioren bereits in Spielgemeinschaft mit Nachbarvereinen antraten. Dieser insgesamt erfreuliche Zuspruch der zahlreichen Aktiven brachte jedoch die Platzkapazität an ihre Grenzen. 2015 gelang es der Vereinsführung, dank der kooperativen landwirtschaftlichen Grundstücksanrainern, das Sportgelände um ein drittes Großspielfeld auf Pachtbasis zu erweitern. In der Saison 2018/2019 erspielte sich die FCB-Damenmannschaft die Meisterschaft in der Kreisliga, verbunden mit dem Aufstieg in die Bezirksliga und erreichte damit, die bis dato höchste Spielklasse eines FCB-Teams. 

Doch bereits in der folgenden Spielzeit ereilte dem gesamten Sportbereich eine unvorstellbare Maßnahme. Erstmals seit der Kriegsunterbrechung musste der komplette Sportbetrieb aufgrund eines aus der Volksrepublik China eingeschleppten Covid-19-Virus, und den daraus resultierenden Kontaktbeschränkungen seitens der Regierung im März 2020, mehrmals stillgelegt werden. Erst ab dem Herbst 2022 durften wieder alle sportlichen Aktivitäten im gewohnten Umfang ausgeübt werden. In der Hauptversammlung im Mai 2022 übertrugen der 1. Vorsitzende Werner Schempp und weitere langjährige Weggefährten die Vereinsführung an Thomas Bernhart und seinem verjüngten Gremium. Zwei sehr erfreuliche Tatsachen für unseren FCB, denn bereits im Jahr 2023 steht mit dem 100jährigen Gründungsjubiläum ein absoluter Höhepunkt an.

So ist in den vorgenannten Darstellungen aus einer Idee zum gemeinsamen Fußballspiel einiger junger Burschen im Jahre 1923 bis zum heutigen Tage ein Dachverein für Breitensport entstanden, der zahlreiche Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung weiblicher und männlicher Gesellschaftsgruppen abdeckt. Der FC Blonhofen wird aktuell getragen von ca. 600 Mitgliedern und ist beheimatet in der über 1800-Seelen-Gemeinde Markt Kaltental, 10 km östlich von Kaufbeuren. Der im Verhältnis zur Bevölkerungszahl überdurchschnittlich hohe prozentuale Mitgliederanteil des Vereines ist für die heutige Vereinsführung Auftrag genug, ihre Wünsche und Bedürfnisse im Rahmen der irgendwo vorgegebenen Möglichkeiten zu verwirklichen.

Blonhofen, Juni 2013, Werner Schempp
Aktualisiert: Blonhofen, April 2023 – W. Schempp, S. Breckle